Geschichte Dentlein am Forst


Große historische Ereignisse sind in unserer Gemeinde nicht überliefert. Der Name erscheint das erste Mal in einer Urkunde vom 8. Mai 1397.

Dass die erste urkundliche Erwähnung erst aus dem Jahre 1397 stammt, also erst zu einem relativ späten Zeitpunkt erfolgte, dürfte sich aus der Beschaffenheit der Böden dieser Gegend erklären. Zunächst wurden fruchtbarere Gegenden besiedelt. An den hier angetroffenen lehmigen Sand war man zunächst offenbar nicht interessiert. Die Folge war, dass in der Region ungehindert der Wald wachsen konnte.

Der heutige Name unserer Gemeinde ist abgeleitet vom Wort Tennlin, das in der Urkunde erscheint.

Tatsächlich leitet Dentlein seinen Namen vom Wald ab. Der Name veränderte sich im Laufe der Zeit aus Tennlin, was kleine Tanne bedeutete wurde Dentlein a. Forst. Mit dem Zusatz am Forst wird gleich zweimal die Lage des Ortes in einem großen Waldgebiet hervorgehoben.

Doch schon vor dem Jahre 1397 muss unser Ort schon ein Pfarrdorf mit eigenem Pfarrer gewesen sein. Eine Urkunde vom 14. Januar 1469 berichtet nämlich von einer Vereinigung der Pfarrei mit der Pfarrei Ammelbruch. Grund hierfür war folgender:

Durch Kriegseinwirkungen war das Land viele Jahre verödet. Das Auskommen des Pfarrers konnte nicht erwirtschaftet werden. Folglich wurde die hiesige Kirche mit Ammelbruch zusammengelegt.

Der Pfarrer zu Ammelbruch hatte die Aufgabe "dem Volk zu Tendlein alle pfarrlichen recht zu thun und alwege über den anderen Sonntag daselbst mit Messe und Predigt, auch alle Freytag und die Mittelmesse an dem hl. Christtag daselbst schuldig sei zu verbringen."

Am 26. April 1473 erfolgte dann durch Bischof Johannes von Augsburg die Trennung Dentleins von Ammelbruch und gleichzeitig die Wiederaufrichtung einer eigenen Pfarrei. Im gleichen Jahr wurde auch mit dem Bau einer stabilen Kirche begonnen. Von ihr ist heut noch der verkürzte Chor und der untere Teil des Turmes vorhanden. Vorher stand eine „Cappel“, was Überlieferungen des Kloster Sulz berichten. Diese Cappel wurde 1418 der St. Ursula und ihrer Gesellschaft, den 11.000 Mägden geweiht. Um diese Zeit erwarb dieses Kloster allmählich den größten Teil des Ortes.

Während des 30 – jährigen Krieges wird berichtet: 1634 wurde die Pfarrei Dentlein der Pfarrei von Wieseth zugeteilt. 1636 rechtfertigte sich der Verweser, Pfarrer Horn von Wieseth, er hab in Dentlein zwei Jahre keine Kirch gehalten, es seien dort nur noch zwei Haushalte.

Um 1650 vermehrte sich die Bevölkerung allmählich wieder. Besonderen Zuwachs brachte die Einwanderung vertriebener Protestanten aus Österreich aus dem „Ländlein ob der Enns“. Die zugewanderte Bevölkerung machte um 1660 etwa ein Drittel der Bevölkerung aus.

Seit 1698 war ein Schulhaus vorhanden. Es stand am Eingang des alten Friedhofes, nordwestlich gegenüber dem „Bauernhaus“. Ein Lehrer fehlte noch. Erst 1767 wird ein Schulexpekant aus Brunst installiert, welcher kein Handwerk betreibt, sondern sich allein vom Kirchendienst und vom Schulwesen ernährt.

Erst 1842 nach dem Schulhausneubau – dem jetzigen Rathaus – konnte ein zweiter Lehrer, ein Schulgehilfe für die Folgezeit „aufgestellt“ werden. Die geschilderten Verhältnisse blieben sowohl im schulischen Bereich, als auch im Lebensstandart der dem 2. Weltkrieg – unverändert.

Unbestritten bedeutete die Einführung des Kunstdüngers einen gewissen Fortschritt für die kleinen Bauern des Ortes. Anstelle der Ziegen standen jetzt Kühe im Stall. Aber erst die so genannte zweite technische Revolution, die Motorisierung zu Beginn der sechziger Jahre brachte den spektakulären Aufschwung der heutigen Marktgemeinde.

Aus einer Mitteilung des Bayer. Hauptstaatsarchivs geht hervor, dass auch Großohrenbronn kein alter Ort zu sein scheint. Er entstand wahrscheinlich aus Rodungen im 15. und 16. Jahrhundert. Da er zur Herrschaft Dürrwangen gehörte, teilte er die Geschicke dieser Herrschaft und stand somit zuletzt (bis 1796) unter den Grafen von Oettingen. Im 16. Jahrhundert stand in Großohrenbronn die Pfarrkirche. 1932 / 1933 entstand an deren Stelle die Heutige Pfarrkirche St. Raphael.

Markant an der Geschichte unserer Gemeinde ist, dass zwischen den beiden Gemeindeteilen die Grenzen des Fürstentums Oettingen und der Markgrafschaft Ansbach verlief. Da die Landesherren die Glaubensrichtung bestimmten, ist diese wohl die Begründung dafür, dass der Ortsteil Großohrenbronn überwiegend katholisch, der Ortsteil Dentlein selbst aber evangelisch ist.

Heute ist Dentlein am Forst eine Gemeinde mit 12 Ortsteilen, eine Fläche von 18 km² und rd. 2425 Einwohnern. An uns, den Nachkommen liegt es, die Entwicklung unserer Gemeinde voran zu treiben.